Es ist wieder einmal 5:45 am morgen und der Wecker weckt Roman. Er hatte sich ja für die „Tongariro Alpine Crossing“ angemeldet. Nach einem reichlichen Frühstück, resp. Müsli wurde er um 6:15 beim Campingplatz abgeholt. So langsam wurde es auch schon hell und die Sonne kam langsam hervor. Wir luden zuerst weitere Gäste im Dorf auf. Nach weiteren 30min Fahrzeit erreichten wir dann den “Start der Wanderung”.
Auf der Strecke vom Highway bis zum Start kamen uns etliche Busse entgegen, welche ihre Gäste schon abgeladen hatten. Pro Tag machen rund 2’500 Leute diese Wanderung! Also schon fast eine Völkerwanderung.
So lief ich im normalen Schritt los, denn ich hatte ja noch rund 20 km vor mir.
Die ersten Kilometer verlaufen eher flach, bis dann die ersten Treppen beginnen.
Unterwegs gab es auch immer wieder Passagen, welche man auf einem erhöhten Holzweg läuft. Generell ist der Weg sehr gut ausgebaut, sogar Toiletten gab es in regelmässigen Abständen. Die Treppen erwiesen sich als hinterhältig, denn wenn man zu schnell hinauf läuft, geht einem sehr schnell die Puste aus, so versuchte ich eher gemächlich die vielen Treppen zu erklimmen. Auf dem Weg hatte es auch immer wieder Schilder, welche darauf hinweisen, dass man je nach Situation doch besser umkehren sollte. Aber so schwierig schien der Weg nicht. Auf der ersten Anhöhe angekommen, wurde man mit einer recht schönen Aussicht belohnt.
Zur Rechten sah man immer den „Mt. Doom“ von „Herr der Ringe“ der eigentlich Mt Ngauruhoe heisst. Nach dem Überqueren der Hochebene, ging es nochmals hinauf zum höchsten Punkt der Wanderung. Hier präsentierte sich ein wunderbares Panorama, inklusive den „Red Crater“ welcher immer noch aktiv ist. Immer wieder sah man Dampfschwaden hervor kommen.
Nun galt es den steilen und sehr kiesigen Weg hinunter zu den „Emerald Pools“ unter die Füsse zu nehmen. Der lockere Kies fühlte sich fast an wie Schnee, also lieber ein wenig schneller und rutschen als festen Halt zu suchen. Aber einige Leute mühten sich hier sichtlich ab und hatten Angst runter zu rutschen. Bei den „Emerald Pools“ ass ich erst einmal ein Sandwich und genoss die farbigen Seen. Ich machte viele Fotos und Filme von den Pools und all den Leuten.
Von den Pools ging es noch einmal hinauf zum Blue Lake welcher sich gar nicht blau präsentierte. Von hier ging es dann runter, ein schier endlos scheinender Weg! Es waren doch noch fast 10 km bis zum Bus-Stop. Stetig geht der Weg hinunter, entlang steiler Wiesen. Immer wieder überquert man Bäche. Weiter unten änderte sich die Landschaft und man wanderte auf einmal im Regenwald.
Nach nicht enden wollenden 3 km und einem kurzen Stopp bei den “Ketetahi Falls” erreichte ich das Ziel um 13:30. Um 14:30 nahm uns der Bus auf und fuhr uns vor den Campingplatz. Ein wenig müde, aber froh dass ich es so gut geschafft hatte, genoss ich das verdiente Bier!