Am Sonntag den 8.Sept. sind wir mit der Clipper Fähre von Victoria nach Seattle überschifft. Da wir unser Mietauto nicht ohne Weiteres in Seattle abgeben konnten, gaben wir das Auto in Victoria ab. Zum Glück ist die Rückgabestelle nur ein paar Gehminuten vom Clipper Terminal entfernt. So sind wir um 8:30 mit Sack und Pack beim Terminal vorgefahren und haben eingecheckt. Roman fuhr zur Rückgabestelle und kam nach ca. 15 Min zurück. Inzwischen hatte sich das Terminal richtig gefüllt. Da wir Ronja mit dabei hatten, genossen wir early-access zur Fähre was das Einsteigen ein wenig vereinfachte. Wir buchten die Vista Klasse auf der Fähre, welche einen schönen Ausblick und mehr Komfort bot. Die Überfahrt dauerte ca 3h, leider regnete es immer wieder. In Seattle angekommen, mussten wir durch die Pass und Zollkontrolle, da wir ja wieder in die USA einreisten. Beim Verlassen des Terminals goss es in Kübeln, so riefen wir erst mal ein Uber-XL, da wir ja unsere 4 grossen Taschen und Rucksäcke und Kindersitz dabei hatten. Bis dann unser Taxi da war, hatte der Regen schon wieder aufgehört, und wir fuhren die kurze Strecke, vorbei am Cisco Office, zum Apartment. Wir öffneten die Türe mit einem Code welchen wir bekommen hatten, und konnten uns erst mal im Trockenen ein wenig ausruhen. Im 1. Stock befand sich unsere Wohnung, welche wir via App (Bluetooth und Internet) mit Geisterhand öffneten.
Die Wohnung war zwar klein, aber hatte alles was wir brauchten. Eine Küche mit einem riesigen Kühlschrank, einem Waschturm und auch ein tolles Bad. Im Wohnzimmer konnten wir das Sofa in das Kinderbett verzaubern. Somit hatten wir alles was wir brauchten, inkl. superschnellem Internet 😉
Zum Nachtessen ging es zum Italiener ums Eck. Auf dem Heimweg besorgten wir uns das nötigste für Morgenessen.
Am Montag mussten wir erst einmal Einkaufen, da wir ja auch ein wenig selber kochen wollten, sowie Snacks für unterwegs benötigten. Der „einzige“ größere Einkaufsladen war „Whole-Food“ was eigentlich ein XXL-Reformhaus ist. Da ganz in der Nähe Amazon ihr Hauptquartier hat, und ca 40’000 Leute beschäftigt, kaufen hier vor allem junge und hippe Leute ein! Aber uns hatte es gepasst, da wir seit langen wieder einmal ein richtiges Brot kaufen konnten, aussen knusprig und innen weich! Am Nachmittag gingen wir in voller Regenmontur Richtung Space-Needle und suchten den Spielplatz, welcher Roman auf Google-Maps ausfindig gemacht hatte. Und der war richtig cool.
Auf dem Gelände von der Space-Needle, welche 1962 zur Weltausstellung gebaut wurde, gibt es mittlerweile auch ein Kindermuseum. Dieses besuchten wir am Dienstag ganz zur Freude der Kinder. Obwohl das „Museum“ eher ein Spielparadies war, genossen sie es in vollen Zügen.
Leider gab es für die Eltern nicht gerade viel Unterhaltung, ausser dass man, wie überall in Amerika, immer auf die Kinder aufpassen musste. Den Abend verbrachten wir zuhause mit feinen Älplermagronen als z’Nacht. Da die Kinder müde waren und artig ins Bett gingen, konnten wir die Ausflüge für den nächsten Tag planen.
Los ging es mit den Seattle Duck’s, dies sind alte Militär Amphibienfahrzeuge, welche heute Touristen quer durch Seattle fahren und einem die Stadt sehr unterhaltsam erklären. Da die Fahrzeuge ja auch schwimmen, sieht man Seattle auch vom Wasser aus. Es waren sehr spassige anderthalb Stunden. Zur Abwechslung gab es bei McDonalds ein ausgewogenes Mittagessen 😉
Mit dem Monorail, welcher auch für die Weltausstellung 1962 gebaut wurde, fuhren wir zur 4 min entfernten Endstation, mitten ins Downtown Seattle. Die Kinder staunten über all die hohen Wolkenkratzer und den Verkehr. Weiter suchten wir uns den Weg zum Seattle Market, und die „Untergrund Strassen“. Beides große Touristenattraktionen. Seattle wurde am Wasser und vorwiegend aus Holz gebaut, und oh Wunder, wurde ein Opfer eines Feuers. Es wurde beschlossen dass nur noch nicht-brennbare Materialien zum Bau der neuen Häuser verwendet werden dürfen. Gleichzeitig entschloss die Stadt, dass die neuen Strassen einen Stock höher gebaut werden. Die Stadt finanzierte die Straße, aber nicht die Gehwege, welche von den Hauseigentümern finanziert wurden, somit blieben die Gehwege auf dem Alten Niveau, und die Strasse einen Stock höher, und dies für 40 Jahre!! – bis sich die Stadt entschied die Gehwege anzuheben. Somit mussten alle Geschäfte in den ersten Stock umziehen. In den „alten“ unterirdischen Geschäften, wuchs eine zweite, versteckte, Stadt heran. Auf dem Rückweg zur Wohnung nahmen wir wieder den Monorail, und natürlich durften die Kinder auch noch einmal auf den Spielplatz.
Das Wetter war gut angesagt, und so perfekt für einen Ausflug auf die Space-Needle. Der Aufzug benötigte nur 42 Sekunden, und bringt uns auf rund 150 m hinauf. Die Space-Needle wurde erst kürzlich total erneuert, und zeigte sich im neuen Glanz. Die voll verglaste 360° Terrasse lädt zum Verweilen ein. Zum Glück sind wir nicht in der Hauptsaison hier, ich möchte mir nicht vorstellen wie sich die Touristen hier durchquälen. Im unteren Stockwerk gab es eine langsam drehende Aussichtsplattform, inklusive Glasboden. Dies ganz zur Freude von Franziska, da sie ein wenig Höhenangst hat…Auch unsere Kinder hatten am Anfang Respekt vor dem Glasboden, was sich dann aber relativ rasch änderte, und sie fröhlich umher sprangen oder sich auf den Boden legten um ihren Lieblings Spielplatz von oben zu sehen.
Nach einem guten Mittagessen zuhause, stand Shopping auf dem Plan. Wir wollten noch zwei Schlafsäcke für unsere Kinder kaufen. Laut Google sollte es einen REI in unserer Gegend geben, den Flagship Store, also sollten sie alles vor Ort haben. REI ist sowas wie Transa, man kann ganz viel Geld für Outdoor Sachen ausgeben…. was wir natürlich auch taten. Wir fanden die „perfekten“ Schlafsäcke, schön leicht, kompakt zusammenlegbar, und nicht zu heiss. Roman kaufte sich endlich ein paar neue wasserdichte (mehr dazu ein andermal) Schuhe. Weiter kauften wir noch sonstigen Chrims-Chrams… was man halt so gedenkt zu gebrauchen… was am Schluss nur die Kreditkarte schmerzte.
Den Freitag verbrachten wir einmal mehr mit Waschen und Packen, sodass wir bereit für die nächsten 6 Wochen Camper waren… Roman genoss noch einmal den Spielplatz mit den Kindern, während Franziska fertig packte und noch genussvoll Querflöte spielte. Zum Abschluss ging es mal wieder zum Italiener um die Ecke.